NASA-Erkenntnisse:
Die Wirkung des abnehmenden Erdmagnetfeldes auf unsere Lebenszeit
Die
stetige Abnahme des Erdmagnetfeldes sorgt für eine Erhöhung bestimmter
Strahlungen auf der Erde. Bisher war man wegen der daraus folgenden
gesundheitlichen Auswirkungen für den Menschen eher besorgt, nun gibt es
interessante neue Erkenntnisse der NASA. Der Astronaut Scott Kelly war fast ein
Jahr im Weltall, sein Zwillingsbruder Mark war es nicht. Bei Scott Kellys
Rückkehr zur Erde waren einige seiner Gene verändert. „Zwilling kehrte
mit verändertem Erbgut aus dem All zurück“ berichtete das
Nachrichtenmagazin Welt am 18.März 2018.
Trotz
der erhöhten Strahlenbelastung,
unter welcher der Astronaut im All ausgesetzt war, hatten sich seine Telomere
verlängert. „Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir
erwartet haben“, sagte die Strahlenbiologin Susan Bailey von der
Colorado State University. Bekanntlich wird die Länge der Telomere von
Forschern bereits seit Langem mit der Lebenserwartung eines Menschen in
Zusammenhang gebracht.
Die
Telomere sind quasi die Endkappen unserer Chromosomen und
schützen diese bestmöglich vor Schäden aller Art (z. B. infolge von oxidativem
Stress, freien Radikalen u. a.). Bei jeder Zellteilung werden unsere Telomere
naturgemäß kürzer – und wir altern. Sind die Telomere aufgebraucht, kann sich
die Zelle nicht mehr teilen und stirbt ab. Im Schnitt teilen sich Zellen ca. 50
bis 70 Mal, bevor sie absterben.
Für
ungeklärt halte ich, weshalb sich die Telomere überhaupt verlängern konnten.
Zwar geben Wissenschaftler der NASA die Schwerelosigkeit als Grund hierfür an,
doch halte ich diese Erklärung für zu Oberflächlich. Meiner Ansicht nach könnte
die nachweislich im Allerhöhte UV-B-Strahlung zu der Verlängerung der
Telomere bei Scott Kelly geführt haben.
Wie
auf der Erde ist die Intensität der kosmischen Strahlen nicht immer gleich,
jedoch mit einem wichtigen Unterschied: die Raumstationen haben keine
schützende Magnetosphäre. Gäbe es das Magnetfeld nicht, sähe die Erde und mit
ihr das Leben auf ihr vermutlich völlig anders aus. Wie ein unsichtbarer
Schutzschild umgibt die Magnetosphäre unsere Erde und schirmt uns vor der
energiereichen kosmischen Strahlung ab. Infolge der ständigen Abnahme des Erdmagnetfeldes
wird auch unsere Magnetosphäre – unser Schutzschild – immer durchlässiger für
die Strahlen aus dem All.
Wie
ich euch in meinem letzten Artikel mitteilte, konnten Astrophysiker eine
erhöhte UV-B-Strahlung nachweisen: „Wir sehen einen Abwärtstrend bei
den Intensitäten der Spektrallinien zwischen 121,5 nm und 200,5 nm (Extremes
UV) und einer gleichzeitigen Intensitätssteigerung Spektrallinien
zwischen 289,5 nm und 300.5 nm (UV-B). Diese Messergebnisse sind deshalb
ungewöhnlich, weil beide Frequenzspektren (200,5 nm, 289,5 nm und 300.5 nm) zum
selben Herkunftsbereich der Sonnenstrahlung zählen.“
Von
dieser Strahlung ist bekannt, dass sie die Anregung der Bildung des
körpereigenen Vitamin D fördert. Hierzu berichtet das Bundesamt für
Strahlenschutz:
„Die
einzig bekannte positive biologische Wirkung von UV-Strahlung ist die Anregung
der Bildung des körpereigenen Vitamin D durch UV-B-Strahlung. Dabei wird
Provitamin D3, eine Substanz, die in unseren Hautzellen vorhanden ist, durch
das Einwirken von UV-B-Strahlung in Prävitamin D3 umgewandelt. Über weitere
Stoffwechselprozesse wird letztendlich Vitamin D gebildet. Nur UV-B-Strahlung
ermöglicht die Vitamin-D-Bildung. Für die körpereigene Vitamin-D-Bildung ist
die UV-B-Strahlungsintensität ausschlaggebend: bei zu niedrigen
UV-B-Strahlungsintensitäten kommt die körpereigene Vitamin-D-Bildung zum
Erliegen.“
Die
Zusammenhänge zwischen Telomere und Vitamin D gelten heute weitestgehend als
verstanden. Näheres hierzu können wir in dieser im Oktober 2015 veröffentlichen
Studie erfahren: „Die Rolle von Telomeren und Vitamin D bei Zellalterung
und altersbedingten Erkrankungen“ [„The role of
telomeres and vitamin D in cellular aging and age-related diseases.“). In
dieser Veröffentlichung können wir unter anderem erfahren, dass Vitamin D an
der Telomerbiologie und der Zellalterung beteiligt ist.
Besonders
in Anbetracht des weiterhin abnehmenden Erdmagnetfeldes bin ich davon
überzeugt, dass auch wir in Zukunft mit einer Verlängerung unserer Telomeren
rechnen können. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich diese Verlängerungen
bereits jetzt ereignen. Allerdings möchte ich euch noch einmal daran erinnern,
dass eine Lebensverlängerung letztlich nur Sinn macht, wenn wir mit ihr die
Lebensqualität der Freude erfahren. …
Quelle:
März/April
2018